Michaela im Interview zum Tag der offenen Hoftür
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- 5. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Mai
Schon bald ist es so weit und der Foppahof öffnet seine Türen. Dies ist der dritte Bionetz-Betrieb, der dies tut. Wie diese Erfolgsgeschichte entstanden ist, erzählt Michaela Hogenboom, Geschäftsführung des Vereins Feldfreunde, im Interview mit dem Vaterland.
Wie ist die Idee zum Tag der offenen Hoftüre entstanden?
Die Idee zum „Tag der offenen Hoftüre“ ist aus unserem gemeinsamen Engagement für eine zukunftsfähige, agrarökologische Landwirtschaft entstanden. Wir Feldfreunde möchten den direkten Austausch zwischen Konsument:innen und Produzent:innen fördern. Mit diesem Anlass schaffen wir eine offene Plattform für Begegnung, Dialog und sinnliche Erfahrungen rund um eine nachhaltige Ernährungskultur.
Was ist das Ziel dieses Tages auf dem Foppahof?
Wir möchten zeigen, wie enkeltaugliche Landwirtschaft heute bereits gelebt wird – mitten in unserer Region. Besucher:innen sollen sehen, schmecken und erleben, wie verantwortungsvoll und genussvoll lokale Landwirtschaft sein kann. Neben Führungen durch den Betrieb erwartet die Gäste ein vielseitiges Rahmenprogramm – von Eselreiten und Hüpfburg für die Kinder bis hin zu kulinarischen Genüssen vom Hof und aus der Feldküche. Zudem gibt es die Möglichkeit, sich zu informieren und mit dem Betriebsleiter sowie weiteren Akteur:innen des Ernährungssystems ins Gespräch zu kommen.
Was macht den Foppahof aus Sicht der Feldfreunde besonders? Warum haben Sie sich für diesen Hof entschieden?
Der Foppahof verkörpert genau das, wofür wir Feldfreunde stehen: naturnaher Anbau, regionale Kreisläufe und ein bewusstes Miteinander von Mensch und Natur. Normann Bühler bewirtschaftet seinen Hof mit grossem Engagement und einem tiefen Verständnis für nachhaltige Landwirtschaft. Seine Offenheit und sein hoher Qualitätsanspruch machen den Foppahof zu einem idealen Partnerbetrieb.
Zudem ist der Foppahof einer der neun Betriebe im sogenannten Bionetz des Vereins Feldfreunde. In diesem Netzwerk haben sich besonders engagierte Pioniere der Liechtensteiner Landwirtschaft zusammengeschlossen, um im Ackerbau und in der Rinderhaltung neue Wege zu gehen – ökologisch, innovativ und mit Blick auf die Zukunft. Ein weiterer praktischer Aspekt: Während viele Betriebe im Tal ihre Tiere bereits auf der Weide haben, befinden sich die Tiere am höher gelegenen Foppahof im Bergfrühling noch in Hofnähe – ideal, um Landwirtschaft hautnah zu erleben.
Was bedeutet es Ihnen, mit der lokalen Landwirtschaft – wie der von Normann Bühler – zusammenzuarbeiten?
Die Zusammenarbeit mit lokalen Betrieben wie dem Foppahof ist für uns zentral. Nur gemeinsam mit Landwirt:innen, die mutig neue Wege gehen, können wir Impulse für eine zukunftsfähige Lebensmittelversorgung setzen. Diese Nähe schafft Vertrauen – und sie bringt auch uns als Konsument:innen wieder in Beziehung zu Boden, Pflanzen und Tieren.
Der Anlass ist auch auf Familien und Kinder ausgerichtet. Warum ist es Ihnen wichtig, bereits den Jüngsten Landwirtschaft und regionale Ernährung näherzubringen?
Kinder prägen ihre Haltung zu Natur und Ernährung sehr früh. Wenn sie erleben, wie ein Esel auf dem Bauernhof lebt oder Gemüse aus der Erde gezogen wird, entsteht eine direkte Verbindung. Spielerisches Lernen, Bewegung an der frischen Luft und echte Erfahrungen schaffen Wertschätzung – genau dafür möchten wir Raum geben.
Thomas Marxer wird als „Ackerkoch“ genannt – was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff, und was wird er am 10. Mai kochen?
Ackerkoch heisst: Thomas kocht im Ackerschaft-Verein radikal regional – nur mit dem, was hier wächst und produziert wird. So bringt er die Region direkt auf den Teller. Seit April ist er zudem Verkaufsleiter beim Verein Feldfreunde. Am 10. Mai wird er ein feines vegetarisches Gericht zubereiten – einen frischen Roggensalat mit regionalen Zutaten. Im Mittelpunkt stehen natürlich hofeigene Produkte. Das Hof-Team serviert verschiedene Würste und Fleischkäse vom eigenen Betrieb, dazu Feldfreunde-Brot und frische Salate – für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Was hoffen Sie, dass die Gäste nach dem Besuch des Foppahofs mitnehmen – an Eindrücken oder Erkenntnissen?
Wir wünschen uns, dass unsere Gäste inspiriert nach Hause gehen – mit neuen Einblicken in die Landwirtschaft, einem vollen Bauch und vielleicht auch mit konkreten Ideen für ihren Alltag. Wer einmal gesehen hat, wie viel Arbeit hinter einer Wurst steckt, sieht Lebensmittel mit anderen Augen. Genau darum geht es uns.
Fotos: Julian Konrad