Das Bionetz des Vereins Feldfreunde zielt auf den Anbau, die Verarbeitung und die regionale Vermarktung ab. Im Zentrum stehen innovative Produkte, die im Laden, in der Küche und am Tisch überzeugen. Sie sollen für die Produzenten ökonomisch sinnvoll, gut an regionale Bedingungen angepasst und gut vermarktbar sein sowie für die Konsumenten einen Mehrwert darstellen. Um dies zu ermöglichen, gilt es Wissen und Strukturen zu Anbau, Aufbereitung und Verarbeitung miteinander im Bionetz zu entwickeln.
Dafür ist ein regelmässiger Informationsaustausch unter den Landwirt:innen von grosser Bedeutung, welcher vom Verein Feldfreunde gefördert wird. Ein Schwerpunkt bildet der Anbau von Speisegetreide und Körnerleguminosen (Hülsenfrüchten). Mitte August fand in Ruggell (FL) ein Flurgang zum Anbau von Körnerleguminosen und zur Kleinmengenaufbereitung von verschiedenen Ackerkulturen statt. Unter den zahlreichen Teilnehmenden waren Landwirt:innen aus Östereich, Schweiz und Liechtenstein vertreten.
Auf dem Bionetzbetrieb Willi und Rojane Büchel in Ruggell bekamen die Teilnehmer:innen einen Einblick in den Anbau von schwarzen Bohnen. In Ruggell wurden dazu in den letzten Jahren erste Erfahrungen gesammelt. Der Verein Feldfreunde sieht im Verkauf von schwarzen Bohnen ein grosses Potential, da sie gut schmecken und wertvolle pflanzliche Proteine liefern. Auf Grund der extremen Witterung in diesem Jahr (Nässe, Hagelschaden) stehen für den Verkauf leider keine schwarzen Bohnen der Ernte 2024 zur Verfügung. Mit allen Beteiligten wird der Anbau weiterentwickelt, um 2025 die erste grössere Ernte einzufahren und zu verkaufen. Obwohl diese Kulturen im Anbau sehr herausfordernd sind, bereichern sie die Fruchtfolge, liefern Stickstoff für die Folgekulturen und sind auf dem Markt als Speiseware sehr gefragt.
Eine Möglichkeit zur Aufbereitung von Kleinmengen von Ackerkulturen bietet der Bionetzbetrieb Biohof Näscher in Eschen (FL). Auf dem Betrieb können kleine Mengen an Getreide, Hülsen- und Ölfrüchte ab 100 kg gereinigt, getrocknet, poliert und gequetscht werden. Mit dem Farbsortierer erfolgen derzeit Tests um das Sortierergebnis weiter zu optimieren und Ausschussmengen zu reduzieren. Neben weiteren Partnern wie dem Liechtensteiner Bäckerverband (Brot) dem Liechtensteiner Brauhaus (Bier), fabas (Hummus) und ensoy (Tofu) wird daran gearbeitet, neue attraktive Bioackerbauprodukte zu entwickeln und zu verkaufen. An der LIHGA werden die Produkte am Feldfreunde Stand in Halle 4 verkauft - schau vorbei!
Fotos: Julian Konrad
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